Der Apell
Für die Artilleristen beginnt die heiße Phase des Schützenfestes bereits 14 Tage vor dem offiziellen Termin.
„Antreten beim Chef“ zum Appell allerdings noch in Zivil.
In der guten Stube und bei jedem Wetter grundsätzlich auch auf der Terrasse treffen sich alle aktiven Mitglieder, selbstverständlich mit ihren Frauen.
Ich betone: alle aktiven Mitglieder; unsere Frauen sind da vorbildlich.
Der Appell dient in erster Linie dazu, alle noch offenen Fragen zu klären:
- wer ist beim Zeltaufbau am Donnerstag vor dem Schützenfest dabei
- wer reitet im Zug, wer sitzt beim Schützenzug im Planwagen bzw. Kutsche
- wer macht wann seinen Einsatz bei der Wache auf der Höhe
- wer springt in „Notfällen“ zum Zapfen im Zelt ein usw.
Natürlich muß an diesem Abend auch unsere Zapfanlage überprüft werden. Also wird eigens für den Appell unsere Theke aufgebaut.
Eine Bierprobe unter erschwerten Bedingungen folgt nach Klärung der Arbeitseinsätze.
Zeltaufbau
Am Donnerstag vor dem Fest geht es handwerklich zu.
Die Kameraden der Artillerie Westend stehen bereits am frühen Nachmittag mit ihrem Zelt, das wir für unser Biwak benutzen, parat und treffen die nötigen Vorbereitungen: Verschrauben des Gestänges und Einziehen der Planen für das Dach.
Wir müssen erst einmal den Holzboden abladen, ausrichten und verschrauben – schließlich wollen wir beim Fest auf einem ebenen Boden ohne Stolperkanten zu schwungvoller Musik kräftig das Tanzbein schwingen können – ich sagte können, nicht müssen.
Nach dem gemeinsamen Aufrichten des Zeltes beginnt der „Innenausbau“.
Aufbau der Theke mit Zapfanlage
ebenso wie das Aufstellen der Biertisch-Garnituren sowie Verlegung der elektrischen Leitungen für Licht und Ton.
(Selbst unsere Jüngsten sind total erschöpft)
Wenn dann alles nach mehrtägiger Arbeit fertig gestellt ist, wird bereits geplant, wer denn am Montag willens und in der Lage ist, das alles wieder abzubauen.
So viel Einsatz für nur drei Tage!
Aber wenn am Freitagabend die vom langen Marsch Danzturm – Stadt – Alexanderhöhe sichtlich gezeichneten Uniformierten am Ari-Zelt ankommen und von ihren Frauen begrüßt werden, kehrt Feststimmung ein, da unsere Damen in dieser Zeit das Zelt geschmückt, die Tische mit grünen und weißen Tischdecken versehen und für gekühlte Getränke gesorgt haben.
Der Schützenfest – Freitag am und im Ari-Zelt ist zu einem Treffpunkt geworden, etwas abseits vom dichten Gedränge der anderen Stände.
Das war nicht immer so, denn das Zelt ist erst seit wenigen Jahren auch am Freitag offen. Davor war unser Treffpunkt auf der Empore in der Halle, was jedoch wenig Gemütlichkeit aufkommen ließ. Insofern war der Entschluß, das Zelt auch am Freitag zu nutzen, ein guter.
Das Ari-Zelt ist während der drei Tage des Schützenfestes Anlaufstelle für unsere Familien und Freunde. Die kleineren – und größeren – Kinder der Artilleristen wissen Bescheid, daß sie dort jederzeit jemanden antreffen können, der sie entweder in seine Obhut nehmen oder Auskunft geben kann, wo die Eltern sich befinden.
So ist unser Ari-Zelt in dieser Zeit eine Art Wahlheimat geworden. Und das ist schön so.