IBSV – Artillerie stiftet wertvolles Holzpferd für Therapie
Seit November 1997 besteht der „Verein für betreutes und Therapeutisches Reiten Behinderter Iserlohn e.V.“ mit regelmäßigen Therapiereitstunden in der Reithalle des Reitervereins Iserlohn.
12 ehrenamtlichen Helfern betreuen an 4 Tagen in der Woche 32 behinderte Kinder und Jugendliche.
Gegenüber herkömmlicher Krankengymnastik hat die Arbeit mit dem Pferd einen großen Vorteil:
das Pferd lenkt von der eigentlichen Therapie ab, die so in den Hintergrund rückt.
Gleichzeitig gibt das Pferd den Behinderten ein Stück Normalität.
Der Umgang mit den Pferden braucht allerdings Übung: das Auf- und Absteigen, Sitz- und Gleichgewichtsübungen sind am „lebenden“ Objekt nicht immer leicht, speziell am Anfang einer Therapie.
So entstand der Wunsch: „Hektor“ muss her.
Hektor ist ein Holzpferd von beachtlichen Ausmaßen, das den Anforderungen des therapeutischen Reitens sehr entgegen kommt.
So ein Holzpferd ist nicht nur für das therapeutische Reiten von großem Nutzen – unzählige Schulpferde müssen Reitanfänger ertragen, die ihnen beim Aufsteigen ungelenk mit den Stiefelspitzen in den Bauch treten, in den Sattel plumpsen und sich an den Zügeln festhalten.
Viele Reitanfänger haben Angst, sie fühlen sich hilflos, wenn sie sich zum ersten Mal auf ein Pferd setzen.
Mit „Hektor“ kann man ohne Sorgen das Aufsitzen üben und sich entspannt zurechtsetzen, die Zügel in die Hand nehmen, die Beine locker hängen lassen, alles in Ruhe – nichts kann passieren.
Auch das Satteln und Aufzäumen kann man ohne Angst üben.
Also besorgten wir uns eine Bauanleitung für „Hektor“, der an anderer Stelle schon länger im Einsatz war.
Der uns dann vorliegende Plan enthielt eine Schablone, nach der die Einzelteile für „Hektor“ paßgenau zurechtgesägt werden konnten. Ein besonderer Dank gilt an dieser Stelle der Schreinerei Grüber in Sümmern, die uns das Holz fertig zugeschnitten zur Verfügung gestellt hat.
Die handwerklichen Arbeiten der Artilleristen lagen in der Obhut unseres Olt. Bernd Hofius, dem Mann für alles, was mit Basteln und Handwerk im weitesten Sinn zu tun hat. In seiner kleinen „Werkstatt“ verging so manche Stunde, bis „Hektor“ Form und Farbe angenommen hatte. Auch stabile Räder mußten montiert werden, weil das gute Holzpferd nur zu den Reitstunden in die Halle kommt. Es ist daher „beweglich“.
Augen und Mähne durften natürlich auch nicht fehlen. So entstand ein hölzernes Übungspferd, das mitten unter den Reitpferden gar keine so schlechte Figur macht.
Im Februar 2000 wurde „Hektor“ von der Artillerie des IBSV an den „Verein für betreutes und therapeutisches Reiten Behinderter Iserlohn e.V.“ übergeben.
Nicht nur die anwesenden Kinder staunten nicht schlecht über das neue „Therapiepferd“ – auch die lebendigen Pferde beäugten ihren neuen Gefährten mit Argwohn und Neugier. Schließlich ist „Hektor“ nur unwesentlich kleiner aber furchtbar stur, denn er reagiert überhaupt nicht auf Nasenstüber seiner „Kollegen“.
Inzwischen ist „Hektor“ zu einem festen Bestandteil der Therapie und einem guten Freund der Kinder und Jugendlichen geworden.
Auch wenn die Helfer alle ehrenamtlich arbeiten, entstehen dem Verein laufende Kosten durch Hallenmiete und Pferdepflege, sowie für notwendige Anschaffungen verschiedener Hilfseinrichtungen.
Aus diesem Grund möchte ich diese Gelegenheit nutzen, um darauf hinzuweisen: Wer helfen möchte, kann dies z.B. mit einer Spende oder auch durch eine Mitgliedschaft machen. Für weitere Informationen können Sie sich gerne an den Vorsitzenden des „Vereins für betreutes und therapeutisches Reiten Behinderter Iserlohn e.V.“, Martin Brunswicker, wenden.
Martin Brunswicker