Zu Beginn des 18. Jahrhunderts hatte Iserlohn 60 Kaufleute und Krämer, 17 Schuster, 18 Schneider, 12 Nähe- und Knopfnadelmachermeister nebst 50 Gesellen, 50 Schnallenmacher, 80 Drahtzieher, 22 Gelbgießer, 3 Sattler, 1 Gerber, 1 Knopfmacher, 1 Leinweber, 3 Hutmacher, 39 Bierbrauer, 1 Brannt-weinbrenner, 36 Faßbinder, 5 Drechsler, 1 Musikant, 2 Friseurs, 1 Chirurgus, 3 Maurer, 5 Glaser, 1 Schreiner und 3 Leinenfärber.
Bemerkenswert ist, daß der Verfasser hier die 60 Kaufleute voranstellt. In Hamm gibt’s nur 22, in Schwerte 0, in Kamen 9, in Hagen 0, in Lüdenscheid 0, in Altena 37.
Iserlohn übertraf also durch seinen bedeutenden Handel alle Städte der Mark, ja war damals, wie mehrere alte Chroniken berichten, in dieser Beziehung weltberühmt.
Nun begreift es sich, daß Mitte des 18. Jahrhunderts der Iserlohner Kaufmannschaft die Teilnahme an der einfachen bürgerlichen Schützen – Kompagnie zu Fuß nicht mehr genügt. Ihr Sinn steht nach Höherem: Die Kaufleute wollen auf stolzen Rossen zum Schützenfest ausziehen dürfen und dort sich absondern von den Infanteristen; sie wenden sich deshalb mit einer längeren Bittschrift an den König Friedrich II., den „Alten Fritz“ und ersuchen ihn um die Erlaubnis „eine eigene Schützencompagnie und Corps zu Pferde zu errichten“.
Das Gesuch betreffend Errichtung dieses Kavallerie-Corps liegt noch schriftlich vor; es lautet genau folgendermaßen:
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